Aktuelle Informationen zur Luft- und Wasserhygiene

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Vermeidung allergener Belastungen

Allergien sind eine Volkskrankheit, deren Vermeidung und Bekämpfung ein besonders hoher Stellenwert zukommt. Knapp 30 % der Gesamtbevölkerung in Europa hat bereits eine allergische Erkrankung; Tendenz steigend.

Dr. Dipl.-Ing. Andreas Winkens

Vorsitzender der VDI 6022, VDI-geprüfter Fachingenieur RLQ und unter anderem im Fachbeirat TGA und im Fachausschuss Raumlufttechnik tätig, auch als SVLW-Mitglied.

>> aus Fachartikel im HLH

Nicht zuletzt technisches Knowhow ist hier gefragt, um diese Entwicklung einzudämmen. Der VDI hat sich schon im Rahmen der VDI 6033 im Oktober 2007 mit der Thematik beschäftigt. Seitdem ist viel Forschungsarbeit geleistet worden und eine Fülle von technischen Produkten überschwemmt den lukrativen Markt. Insoweit war es nur konsequent, in der Überarbeitung der Richtlinie VDI 6033 alle neuen Erkenntnisse einfließen zu lassen, wie wir dies als Regelsetzer in allen anderen technischen Bereichen auch tun. Und genauso konsequent war es, die Richtlinie als Blatt 5 in die Reihe der VDI 6022 einzufügen, die sich mit vielen Themen der Lufthygiene beschäftigt, die durch Technik zu beeinflussen sind.
Neben Experten aus Deutschland war auch die Schweiz umfassend vertreten; u. a. mit der Schweizer Lungenliga und dem Schweizer Allergy Swiss, einer unabhängigen Labelagentur für Konsumgüter und Dienstleistungen, die unter besonderer Berücksichtigung der Allergieproblematik hergestellt, gekennzeichnet und vertrieben werden. Allergy Swiss hat bereits die gemeinsam erstellten Prüfverfahren und Prüfkriterien in ihren Zertifizierungskatalog aufgenommen.
Konkret wird die Prüfung technischer Geräte mit maschinellem Antrieb wie Staubsauger, Raumluftbehandlungsgeräte, Waschmaschinen, Trockner und Nassreiniger beschrieben. Außerdem behandeln wir die Prüfung von Komponenten wie Encasings (allergendichte Matratzenhüllen), die filternd wirken müssen und textile Bodenbeläge.
Auch die Prüfung von Räumen, also private Wohnräume, Arbeitsstellen, Freizeitstätten, Verkehrsmittel, Hotels und besondere Reiseziele für Allergiker sind beschrieben. Dabei war es ein besonderes Anliegen, deutlich zu machen, dass das unreflektierte Zertifizieren solcher Räume den Betroffenen nicht gerecht wird. Hier wird häufig absolute Sicherheit deklariert, die es für Allergiker grundsätzlich nicht geben kann.
Ebenso haben wir auch die Prüfzeichenvergabe für allergikergerechte Geräte und Komponenten unter Zugrundelegung der vorher dargestellten Prüfungen thematisiert. Dabei kann ein VDI-Prüfzeichen von VDI-geprüften Fachingenieuren RLQ vergeben werden, die den Prüfprozess koordinieren.
Zurzeit gibt es eine Fülle von Prüfzeichen zur Allergikereignung, die jedoch häufig nicht auf Basis neutral und nach Stand der Wissenschaft und Technik durchgeführter Prüfungen vergeben werden. Der Betroffene kann dies nicht immer erkennen und glaubt, alleine dem wohlklingenden Namen des Herstellers oder der Prüforganisation trauen zu können. Oft erweist sich dies als Fehler.
Hier hat der VDI als neutrale Institution in Zusammenarbeit mit den betroffenen Fachkreisen einen Meilenstein gesetzt, der ein deutliches Plus an Sicherheit bietet. Es gibt in ganz Europa keine vergleichbare Regel der Technik, die die Anforderungen an die Prüfung und Bewertung von Geräten und Komponenten mit Einfluss auf die Atemluft zur Vermeidung allergener Belastung beschreibt. Wenn also nun jemand so etwas abprüft oder mit einem Prüfzeichen versehen möchte, sollte der Stand der Technik eingehalten werden. Die Sicherheit, dass dies auch so gehandhabt wird, bekommt der Betroffene durch das VDI-Prüfzeichen und die zertifizierten Fachingenieure, die dies im Namen des VDI auf Basis der VDI 6022 Blatt 5 und dem zugehörigen Zertifizierungsprogramms vergeben. 

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